Der Deutsche Schmerzkongress 2016 in Mannheim

umdenkenMannheim war in diesem Jahr Austragungsort des Deutschen Schmerzkongresses 2016. Genauer gesagt das Congress Center Rosengarten in Mannheim. Vom 19. bis zum 22. Oktober kamen hier die Mitglieder der Deutschen Schmerzgesellschaft zusammen, um über verschiedene Themen im Zusammenhang mit dem Fach zu sprechen.
 
Das diesjährige Motto sollte dabei als Leitfaden dienen. „(Um)denken erwünscht“ lautete das Motto, das aufzeigen sollte, dass in der aktuellen Schmerzmedizin ein Umdenken notwendig ist und man vor allem auch darüber sprechen möchte. Dabei will man sich ein Stück weit von der evidenzbasierten Medizin wegbewegen bzw. den Fokus noch mehr auf die Praxis legen, in der eben auch andere Aspekte eine große Rolle spielen. Nähere Einblicke zum Thema und dem Kongress 2016 gibt es in diesem Artikel.

Der Kongress der Deutschen Schmerzgesellschaft 2016

Ausgetragen wurde der diesjährige Kongress in Mannheim. Dafür hat man sich für das Congress Center Rosengarten entschieden, das am Rosengartenplatz liegt. Angesetzt wurde die Konferenz für die Tage vom 19. bis zum 22. Oktober 2016. Organisiert wurde der Kongress von m:con – mannheim. Die wissenschaftliche Organisation wurde von Professor Dr. Esther Pogatzki-Zahn und Professor Dr. Stefan Evers übernommen. Bei dem Kongress war nicht nur die Deutsche Schmerzgesellschaft beteiligt, sondern auch die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Natürlich gibt es diesbezüglich viele Überschneidungen.

Mitglieder der Gesellschaft konnten für 145 Euro Beitrag teilnehmen. Sofern sie bis Ende August ihre Teilnahme gebucht haben. Nichtmitglieder mussten hingegen 235 Euro Teilnahmegebühr zahlen. Für Studenten und Poster-Erstautoren war die Teilnahme frei, wenn sie sich früh genug angemeldet haben. Neben der Teilnahme an allen Tagen gab es auch die Möglichkeit, sich Tageskarten für einzelne Tage zu kaufen.

Das Programm des Kongresses

Die Konferenz hat sehr viele Programmpunkte zu bieten gehabt, die streckenweise auch parallel zueinander abliefen. Los ging es offiziell am Donnerstag. Ab 8:30 Uhr gab es die ersten Seminare. Das waren unter anderem „Körperliche Aktivität, Sport und Schmerz: Interaktion von körperlicher Aktivität und Schmerzwahrnehmung“, „Schmerztherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“, „Von der Pathophysiologie zur Diagnostik: Neuroplastizität bei Kopfschmerzerkrankungen“, „Professionell interprofessionell handeln: Wer darf was in der Akutschmerztherapie“, „Schmerzen innerhalb und außerhalb der Röhre – Möglichkeiten der modernen MR-Methodik und Elektrophysiologie für Forschung und Klinik“ sowie „Adipositas Proinflammatorische Zytokine – Chronischer Schmerz Einflussmöglichkeiten über Vagus- und körperliche Aktivierung“.

schmerztherapieAb 10:30 Uhr folgte die Eröffnungsveranstaltung. Im Anschluss gab es ein Lunch Symposium der Grünenthal GmbH. Parallel dazu wurde die Eröffnungspressekonferenz abgehalten. Weitere Seminare folgten zum Nachmittag. Am Vorabend folgten zwei assoziierte Symposien von der Mundipharma Deutschland GmbH und Co. KG sowie der Pharm-Allergan GmbH. Am nächsten Tag ging es dann mit weiteren Seminaren um 8:30 Uhr los. Unter anderem zu „Zeit zum (Um)denken bei älteren Patienten mit Rückenschmerzen“, „Update Kopfschmerz“ und „Hypnose in der Grundlagenforschung und in der Therapie akuter und chronischer Schmerzen.“ Zudem gab es am Vormittag das Präsidenten Symposium 2016. Weitere Lunch Symposien folgten nach dem Mittag, ebenso Seminare am Nachmittag.

Auch am Samstag folgte noch weiteres wissenschaftliches Programm. Jede Menge Seminare standen noch auf dem Plan. Dazu gehörten „Das vegetative Nervensystem und Schmerz“, „Paradigmenwechsel beim Postnukleotomie-Syndrom“, „Multikulturelle Aspekte der Schmerztherapie“, „Das Neuropeptid CGRP als Biomarker“, „Welche Rolle spielen Entzündungsvorgänge bei unseren Schmerzpatienten?“, „Mechanismen der Schmerzhemmung: neue Aspekte“, „Umdenken erwünscht – zur Rolle der Psychologie in Pathophysiologie und Therapie der Migräne“ sowie „Umdenken nötig: der schwierige Tumorschmerzpatient“.

Die Deutsche Schmerzgesellschaft

kongressGegründet wurde die Gesellschaft 1975 in Florenz beim World Congress on Pain und hat mittlerweile über 3400 Mitglieder. Bis 2012 hieß sie noch Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes, wurde dann aber umbenannt. Sie ist eine Medizinische Fachgesellschaft für Schmerztherapie, die ihren Sitz in Frankfurt am Main hat. Mit den vielen Mitgliedern ist die Gesellschaft die größte ihrer Art in Europa.
 
Neben Tagungen und Kongressen, die regelmäßig veranstaltet werden, bringt die Gesellschaft auch eine Fachzeitschrift mit dem Titel „Der Schmerz“ heraus, die beim Springer-Verlag entsteht. Der als gemeinnützig eingetragene Verein gehört zur Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften“. Der Schmerzkongress wird jährlich zusammen mit der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft veranstaltet. Es gibt verschiedene Ziele, die sich die Gesellschaft gesetzt hat. Unter anderem das Aussprechen von Empfehlungen zur Qualitätskontrolle und Schmerztherapien.

Fazit zum SChmerzkongress 2016

Auch wenn fachlich sicherlich nicht jeder mitreden kann, so kann wohl jeder das Thema Schmerz verstehen und warum es dazu eigene Forschungsfelder und eben auch die Deutsche Schmerzgesellschaft gibt. Obwohl wenn die Medizin heute schon sehr weit ist und Schmerzen immer besser versteht und unter Kontrolle bekommt, so gibt es doch noch sehr viel Nachholbedarf. Das wissen vor allem Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden. Entsprechend war das diesjährige Motto auch „(Um)denken erwünscht“. Ziel des Kongresses war es, noch mehr in die Praxis zu schauen, um neue Behandlungsmethoden zu finden, mit denen Schmerzen gestillt werden können. Über mehrere Tage gab es dazu mehrere Vorträge und Seminare.

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